Ausdauersport ist keine Gefahr für die Gelenke

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OU
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Ausdauersport ist keine Gefahr für die Gelenke

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Ausdauersport ist keine Gefahr für die Gelenke

Studien belegen positiven Effekt sportlicher Aktivität / Gewichtsreduktion und Kräftigung der Stützmuskulatur

STARNBERG (wst). Ob Sport zu Arthrose führen kann, darüber wird immer noch kontrovers diskutiert. Inzwischen überwiegen jedoch die Studienergebnisse, nach denen moderate, regelmäßige sportliche Aktivität das Arthroserisiko sogar reduziert. Und selbst wer schon eine manifeste Arthrose hat, tut meist gut daran, sich weiter oder wieder mehr zu bewegen.

Darauf hat die ehemalige Weltmeisterin und Olympiasiegerin im Florettfechten Dr. Sabine Bau von der Orthopädischen Universitätsklinik Würzburg hingewiesen. Meist sei es nicht die sportliche Betätigung an sich, die den Knorpel schädige, sondern vielmehr das Sporttrauma, sagte Bau bei einem vom Unternehmen Merckle ausgerichteten Fachpressegespräch am Starnberger See.

So sei im Leistungssport die Arthrose vor allem ein Problem von Athleten verletzungsträchtiger Disziplinen, etwa von Fußballern, Skifahrern und Sportlern, deren Disziplin ständige unphysiologische, mikrotraumatisierende Bewegungsabläufe abverlange, wie etwa beim Tennis.

Demzufolge dürften Sportarten mit niedrigem Verletzungsrisiko den Gelenken eher nützen als schaden. Denn wer sich regelmäßig bewegt, hält sein Gewicht und damit die Dauerüberlastung seiner Gelenke in Grenzen, kräftigt seine Stützmuskulatur und trainiert oder erhält gleichzeitig die physiologische Gelenkbeweglichkeit.

Selbst für den exzessiven Dauerlauf wurden bisher in kontrollierten Untersuchungen keine Hinweise darauf gefunden, dass diese Sportart Arthrose fördert, wie Bau berichtete. So waren bei Marathonläufern mit MRT vor, direkt und acht Wochen nach einem Wettkampf keine Unterschiede der Knorpeldicke im Knie nachweisbar.

Auch wer schon eine Arthrose an Knien und Wirbelsäule hat, braucht nicht notwendigerweise auf den täglichen Waldlauf zu verzichten. Denn fünfjährige Vergleichsstudien belegen, dass bei Läufern und Nichtläufern gleichen Alters und Gewichts eine vorbestehende Arthrose in gleicher Häufigkeit und in gleichem Umfang voranschreitet oder stagniert, so Bau.

Wer allerdings als Arthrose-Risikofaktoren ein deutliches Übergewicht oder klinisch relevante Gelenkfehlstellungen mitbringt, sollte vielleicht doch lieber radfahren oder walken anstatt zu joggen, ergänzte die Fachärztin für Rheumatologie und Physikalische Therapie Dr. Rieke H.E. Alten von der Schloßparkklinik in Berlin.

Denn während beim Laufen Impulsspitzen bis zum Fünffachen des Körpergewichtes auf den unteren Gelenken lasten, sei beim forcierten Gehen nur das maximal 1,3-fache Körpergewicht zu tragen.

Quelle: Ärzte Zeitung
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